Die Glückseule des Weihnachtsmanns
Die Glückseule des Weihnachtsmanns
Autor: froheweihnachten.info
Lucie sitzt an ihrem Fenster. Es ist schon spät und ganz dunkel draußen. Die Sterne glitzern am kalten Nachthimmel. Lucie kann nicht schlafen. Ihre Füße sind schon ganz kalt. Sie zieht sie enger an sich heran und presst die Nase an die Fensterscheibe. Morgen ist Weihnachten, aber für Lucie wird es ganz bestimmt kein schöner Tag. Sie kann sich gar nicht so richtig freuen. Heute hat ihr Mama erklärt, dass Papa nicht kommen kann. Er ist in China, weil er dort für die Arbeit hingeflogen ist. Gestern waren alle Flüge ausgebucht und jetzt schafft es Papa nicht rechtzeitig zu ihr nach Hause. Lucie seufzt. Weihnachten ohne Papa wird sicher nicht halb so schön! Plötzlich klopft es an der Scheibe. Erschrocken dreht Lucie den Kopf. Draußen ist es stockfinster, aber sie kann eine Bewegung erkennen. Lucie öffnet das Fenster und kneift die Augen zusammen. "Guten Abend", hört sie eine hohe Stimme aus der Dunkelheit sagen, "bist du Lucie?". "Äh, ja", antwortet Lucie unsicher. Langsam gewöhnen sich ihre Augen an die Dunkelheit und sie erkennt eine schneeweiße Eule mit einzelnen silber-glitzernden Federn. "Wer bist du denn?", fragt sie neugierig. Die Eule neigt den Kopf: "Ich bin die Glückseule des Weihnachtsmanns. Er hat mich geschickt, weil er gesehen hat, dass du traurig bist.""Die Glückseule? Das habe ich ja noch nie gehört!", ruft Lucie. "Der Weihnachtmann möchte nicht, dass die Kinder an Weihnachten traurig sind. Deswegen schickt er manchen Kindern schon vor Weihnachten seine Eule, damit sie sich etwas wünschen können", erklärt die Eule und zupft sich mit ihrem Schnabel eine silberne Feder aus. "Autsch", schimpft sie, "hier, du musst nur die Augen zumachen und dir etwas ganz fest wünschen. Dann geht es noch bis morgen in Erfüllung." "Ich glaube nicht, dass mein Wunsch noch in Erfüllung geht", antwortet Lucie traurig und denkt an Papa. "Probier es aus!", ermuntert sie die Eule, streckt ihr die Feder hin, breitet die Flügel aus und ist auch schon im Nachthimmel verschwunden. Lucie dreht die Feder verunsichert in ihrer Hand. Sie denkt ganz fest an ihren Papa und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass sie ihn morgen früh ganz fest in den Arm nehmen kann. Dann pustet sie so fest sie kann und die Feder verschwindet glitzernd im Nachthimmel. Am nächsten Morgen wird Lucie von den Sonnenstrahlen geweckt. Sie glaubt, dass sie nur geträumt hat. Trotzdem geht es ihr schon ein bisschen besser. Die Geschichte von der Glückseule glaubt ihr aber bestimmt niemand. Sie tapst barfuß aus ihrem Zimmer und läuft die Treppe hinunter. Sie reibt sich die Augen und...da steht Papa! "Papa!", ruft Lucie aufgeregt und stürmt in seine Arme. Sie drückt ihn, so fest sie kann. "Aber was machst du denn hier?", fragt sie aufgeregt. "Heute Nacht ist plötzlich noch ein Flug freigeworden und ich bin so schnell ich konnte hirher geflogen", freut sich Papa. "Das ist das beste Weihnachten aller Zeiten!", ruft Lucie und hüpft vor Freude durch das Zimmer. Als sie zum Fenster blickt, hätte sie schwören können, dass eine schneeweiße Eule mit silbernen Federn vorbeigeflogen ist. Aber das bleibt ihr Geheimnis!